Donnerstag, Dezember 07, 2006

 

Offizierbewerber > Offizieranwärter

Mein Weg zur Bundeswehr begann mit einer ewig langen Bewerbung in doppelter Ausführung (das sollte später noch von Bedeutung sein), die ich bei einem Stabsfeldwebel in Regensburg abzugeben hatte. Anfangs kam er mir sehr korrekt und steif vor - so stellte ich mir die Bundeswehr ja auch vor. Im Laufe unseres Gesprächs entspannte sich die Atmosphäre allerdings hin zum angenehmen. Vielleicht hat er gemerkt dass ich es ernst meine? Wer weiss...

Nach etwa fünf Wochen Wartezeit bekam ich eine Einladung zur Offizierprüfzentrale (OPZ) in Köln. Die Jungs und Mädels mit denen ich dort das Vergnügen hatte waren höchst umgänglich. Man merkte hier schon eine fast professionelle Atmosphäre. Spätestens am zweiten Tag hatte man das Gefühl von höchst motivierten Jugendlichen umgeben zu sein. Das gefiehl mir sehr und ich fühlte mich irgendwie wohl (auch wenn eine Prüfung nach der anderen anstand) zu diesem Kreis zu gehören. Ganz im Gegenteil zum Kreiswehrersatzamt. Hier spürte man eher einen Hauch von Gleichgültigkeit und dem Verlangen möglichst schlecht abzuschneiden, damit man vielleicht doch nicht eingezogen wird.

Meinen dreitägigen Einstellungstest in Köln habe ich letzten Endes bestanden. Zu meiner Verwunderung bin ich sogar mit einer Festzusage zum BWL (FH) - Studium zurück nach Regensburg gereist. Laut Statistik (die uns dort gezeigt wurde), erreichen dies nur 3% der jährlichen Bewerber. Und das sind immerhin weit über 10000. Ich frage mich heute noch warum ich diese Festzusage bekommen habe. Sooo gut war ich schließlich auch nicht mit meinem Abi. Vielleicht ein Bayernbonus?

In der dritten Januarwoche darf ich in Fürstenfeldbruck zum Fliegertest II antreten. Dort soll ich mich dann allen möglichen Flugpsychologischen sowie Flugmedizinischen Tests unterziehen. Sollte ich es tatsächlich schaffen diesen Test zu bestehen (Erfolgsquote ca. 50%), dann gibt es noch eine weitere Woche GratisTests (Erfolgsquote weniger als 20%). Ich gehe einmal vom GAU aus und finde mich jetzt schon damit ab Panzeraufklärer zu werden. Das ist alles andere als schlimm (Fennek-Einsätze sind bestimmt herausfordernd), aber Hubschrauber fliegen wäre schon der Wahnsinn.
Seit Oktober bin ich also Offizieranwärter und darf am 1. Juli 2007 in die 1./Kompanie Offiziersanwärterbataillon in Munster antreten.

Bis dahin zähle ich die Tage....

Comments:
Wie ist es die den bis jetzt bei der Bundeswehr ergangen, wenn ich mal so dreist fragen darf?
Leider hast du ja nix mehr in deinem Blog zu diesem Thema geschrieben.
 
Grüß Dich Jörg,
noch bin ich nicht bei der Bundeswehr und habe ergo leider auch noch keine Erfahrungen gemacht. Mein Dienstantritt ist erst am 2. Juli, also in 42 Tagen ;)
Wie bist Du auf meinen Block gestossen? Auch beim Bund?
Wenn ja, wo und wie lange schon?
Gruß
 
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