Der Weg zur Bundeswehr

Nach dem ich nun vor etwas mehr als sieben Monaten meine Eignungsfeststellung an der OPZ mit Direktzusage hinter mich gebracht habe, stehen nun die letzten Wochen des zivilen Lebens vor mir. Um genau zu sein sind es noch 43 Tage bis Dienstantritt.
In der Zwischenzeit habe ich etwas Geld bei Toshiba verdient, mit ein Auto gekauft und mich, so gut es eben geht, auf meinen Dienst vorbereitet.
Bis Ende Mai gehe ich noch brav meiner Tätigkeit beim japanischen Laptophersteller nach, bevor ich mir eine vierwöchige Pause gönnen werde. Geplant und gebucht ist bis jetzt ein Urlaub in Ägypten und zwei Tage im Europapark bei Rust. Die Urlaube kosten mich Unmengen an Geld, was mich aber nicht weiter beunruhigt, da ich ja demnächst drei Monate Zeit habe Geld zu verdienen, ohne es groß ausgeben zu können.
Meine Vorbereitungen auf die Bundeswehr begrenzen sich inzwischen auf zwei wesentliche Bereiche. Zum Ersten eine gewisse physische Grundkondition, die ich mit Lauf- und Gewichttraining so wie durch meine Aktivitäten als aktiver Fussballer sicher stellen möchte.
Zum Zweiten versuche ich mir gewisse Dinge anzueignen, die einem in der AGA so eingehämmert werden. Dazu gehörten natürlich die Dienstgrade und das NATO-Alphabet, welche keine besondere Schwierigkeit darstellen. Ich habe mein Wissen um das ein oder andere Elementare erweitert, aber auch nicht mehr. Schließlich bleibt dafür ja noch genügend Zeit während der Grundausbildung.
Bleibt noch zu erwähnen, das ich mich mit diversen Equipment ausgerüstet habe, welches mir von verschiedenen Freunden und Kameraden empfohlen worden ist.

In diesem Sinne....

Labels: Countdown

Nun sind es nur noch wenige Stunden bis sich die Jahreszahlen anno domini mal wieder um eine weitere erhöhen. Zum Abschluss des vergangenen Jahres traff ich mich mit zwei guten Freunden (gut, dass hatte eigentlich nichts mit Silvester zu tun) um in den letzten Stunden noch mal richtig Spaß zu haben.

Nach stundenlangem Billard spielen, dem grausamen Dahinrösten dreier Zigarren, ewigen Bundeswehrdiskussionen, 234 Offizierswitze und 7 Eierspätzle später war alles schon wieder vorbei - leider. Es hat mal wieder richtig Spaß gemacht in Hainsacker alte Freunde zu treffen.

Deswegen habe ich jetzt auch Zeit um mir ein Fazit über das vergangene Jahr zu erlauben!
Vermutlich war es das bisher erfolgreichste Jahr meines Lebens.....
Ich habe nicht nur das Abitur und den Kampf gegen 10000 Offizierbewerber erfolgreich hinter mich gebracht - ja, ich kann auch richtig optimistisch in meine Zukunft blicken.



Ein neues Auto, ein gute Ausbildung, 12 Jahre sicheres Einkommen und ein Studienplatz habe ich mir erarbeitet und darüber hinaus werde ich vieles mehr im kommenden Jahr 2007 in Angriff nehmen.

Ein erfolgreiches Jahr auch für alle, die diese Zeilen bis zum Schluss durchgelesen haben.

Prost!!!

Mein Weg zur Bundeswehr begann mit einer ewig langen Bewerbung in doppelter Ausführung (das sollte später noch von Bedeutung sein), die ich bei einem Stabsfeldwebel in Regensburg abzugeben hatte. Anfangs kam er mir sehr korrekt und steif vor - so stellte ich mir die Bundeswehr ja auch vor. Im Laufe unseres Gesprächs entspannte sich die Atmosphäre allerdings hin zum angenehmen. Vielleicht hat er gemerkt dass ich es ernst meine? Wer weiss...

Nach etwa fünf Wochen Wartezeit bekam ich eine Einladung zur Offizierprüfzentrale (OPZ) in Köln. Die Jungs und Mädels mit denen ich dort das Vergnügen hatte waren höchst umgänglich. Man merkte hier schon eine fast professionelle Atmosphäre. Spätestens am zweiten Tag hatte man das Gefühl von höchst motivierten Jugendlichen umgeben zu sein. Das gefiehl mir sehr und ich fühlte mich irgendwie wohl (auch wenn eine Prüfung nach der anderen anstand) zu diesem Kreis zu gehören. Ganz im Gegenteil zum Kreiswehrersatzamt. Hier spürte man eher einen Hauch von Gleichgültigkeit und dem Verlangen möglichst schlecht abzuschneiden, damit man vielleicht doch nicht eingezogen wird.

Meinen dreitägigen Einstellungstest in Köln habe ich letzten Endes bestanden. Zu meiner Verwunderung bin ich sogar mit einer Festzusage zum BWL (FH) - Studium zurück nach Regensburg gereist. Laut Statistik (die uns dort gezeigt wurde), erreichen dies nur 3% der jährlichen Bewerber. Und das sind immerhin weit über 10000. Ich frage mich heute noch warum ich diese Festzusage bekommen habe. Sooo gut war ich schließlich auch nicht mit meinem Abi. Vielleicht ein Bayernbonus?

In der dritten Januarwoche darf ich in Fürstenfeldbruck zum Fliegertest II antreten. Dort soll ich mich dann allen möglichen Flugpsychologischen sowie Flugmedizinischen Tests unterziehen. Sollte ich es tatsächlich schaffen diesen Test zu bestehen (Erfolgsquote ca. 50%), dann gibt es noch eine weitere Woche GratisTests (Erfolgsquote weniger als 20%). Ich gehe einmal vom GAU aus und finde mich jetzt schon damit ab Panzeraufklärer zu werden. Das ist alles andere als schlimm (Fennek-Einsätze sind bestimmt herausfordernd), aber Hubschrauber fliegen wäre schon der Wahnsinn.
Seit Oktober bin ich also Offizieranwärter und darf am 1. Juli 2007 in die 1./Kompanie Offiziersanwärterbataillon in Munster antreten.

Bis dahin zähle ich die Tage....